Seit 1901 wird der Literaturnobelpreis verliehen – Frauen finden sich unter den Preisträger*innen aber nur wenige. Von insgesamt 122 Geehrten durften sich bisher nur 18 Frauen über eine Auszeichnung freuen.
Von der schwedischen Pionierin Selma Lagerlöf bis zur polnischen Visionärin Olga Tokarczuk: Diese fünf Autorinnen haben Literaturgeschichte geschrieben.
Fun Fact: Beim Physik-Nobelpreis zeigt sich das Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Preisträger*innen besonders anschaulich: Seit 1901 haben den Preis mehr als doppelt so viele Männer mit dem Vornamen „John“ gewonnen als Frauen.
1. Selma Lagerlöf (Schweden)
- Erste Frau, die den Literaturnobelpreis erhielt.
- Bekanntestes Werk: Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen.
- Erhielt den Literaturnobelpreis im Jahr 1909 „auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums und der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen“
- Bedeutung: Wegbereiterin für Frauen in der Literatur und in der Schwedischen Akademie (sie wurde 1914 als erste Frau Mitglied der Schwedischen Akademie).

2. Gabriela Mistral (Chile)
- Erste Literaturnobelpreisträgerin Lateinamerikas.
- Werke: Desolación, Tala, Lagar.
- Erhielt den Literaturnobelpreis im Jahr 1945 „für die von mächtigen Gefühlen inspirierte Lyrik, die ihren Dichternamen zu einem Symbol für die ideellen Bestrebungen der ganzen lateinamerikanischen Welt gemacht hat“
- Themen: Mutterschaft, Verlust, Gerechtigkeit, spirituelle Liebe.
- Bedeutung: Symbolfigur weiblicher Stimme und Bildungsgerechtigkeit im globalen Süden

3. Toni Morrison (USA)
- Erste afroamerikanische Frau, die den Literaturnobelpreis erhielt.
- Werke: Beloved, Song of Solomon, The Bluest Eye.
- Erhielt den Literaturnobelpreis im Jahr 1993. Begründung: für Romane, „in denen sie der afroamerikanischen Realität in ihrer zentralen Bedeutung für das amerikanische Leben Ausdruck verleiht“.
- Bedeutung: Starke feministische und antirassistische Perspektive.

4. Svetlana Alexijewitsch (Belarus)
- Werke: Der Krieg hat kein weibliches Gesicht, Tschernobyl – Eine Chronik der Zukunft, Secondhand-Zeit.
- Erhielt den Literaturnobelpreis im Jahr 2015 für ihr „vielstimmiges Werk, ein Denkmal für Leid und Mut in unserer Zeit“.
- Bedeutung: Verbindet Journalismus und Literatur; dokumentarische Polyphonie.

5. Olga Tokarczuk (Polen)
- Werke: Unrast (Bieguni), Die Jakobsbücher.
- Erhielt den Literaturnobelpreis im Jahr 2018 „für eine narrative Imagination, die mit enzyklopädischer Leidenschaft Grenzen überschreitet.“
- Bedeutung: Feministische, ökologische und experimentelle Autorin – gilt als Symbol der modernen europäischen Literatur.
