Ein Klassik-Mix in der Ottakringer Brauerei am Hefeboden, Bach gemischt mit Jazz, Pop und Balkanmusik? Ich wusste nicht, was mich erwartet und wollte mich überraschen lassen. Das ist auf jeden Fall gelungen!
Auf der Bühne: Zwei Geigen, eine Bratsche, ein Bass und ein Akkordeon. Dazu vier Musiker, die mit Leib und Seele, viel Spass und Virtuosität den Saal zum Klingen und das Publikum zum Schwingen bringen. “Uwaga!”, so nennen sich die Vier. Mutig lassen sie sich von Bach und Brahms inspirieren, mischen eigene Kompositionen mit Elementen aus Jazz, Pop und Balkan – bis hin zu Lucilectric oder gar Metallica – und schaffen so etwas Neues, Eigenständiges.
Daft Punk, Metallica, Balkan & Bach.
Der Refrain von „Weil ich ein Mädchen bin“ lädt fast zum Mitsingen ein. Dazwischen blitzen immer wieder Linien und Motive des guten alten Johann Sebastian Bach auf. Und erstaunlicherweise fügt sich alles zu einem stimmigen Ganzen. Zu einem Werk, das man gerne auch zu Hause wieder hören möchte.
“Was kann man machen, wenn man Bach zeitgenössisch machen will? Wir haben nichts Cooles gefunden, also spielen wir etwas Eigenes.” – Uwaga! während dem Konzert.
Der Rhythmus ist ihr verlässlicher Begleiter. Die drei Streicher folgen dem rasanten Akkordeon – und umgekehrt. Das Publikum spürt den Spaß, den die Musiker auf der Bühne haben, und geht mit. Besonders bei den immer wiederkehrenden Balkan-Rhythmen, die sich wie ein roter Faden durch das Programm ziehen, kommt fast Partystimmung auf.
Auch die ruhigeren Passagen fesseln. Es macht richtig Freude, diesen Akrobaten an ihren Instrumenten zuzuhören und zuzusehen. Die humorvollen Moderationen bringen das Ensemble Uwaga! dem Publikum zusätzlich näher – der Funke der Sympathie springt über und macht den Abend komplett.

Alle Achtung!
Den Namen “Uwaga!” hat die Gruppe von ihrem ersten Konzert-Trip nach Polen. Dort bedeutet das nämlich “Achtung” oder “Vorsicht”. Das war laut eigenen Aussagen das erste Wort, das sie auf polnisch gelernt haben und sie fanden es so toll, dass sie es einfach als Bandnamen genommen haben.
Aber wer sind diese vier Künstler, die sich seit mittlerweile 17 Jahren in das Abenteuer des gemeinsamen Musizierens mit so viel Virtuosität und offensichtlicher Leidenschaft stürzen? Da ist einmal der virtuose klassische Geiger mit Vorliebe für osteuropäische Musik. Dazu kommt ein Jazzgeiger mit Punk-Rock-Erfahrung, ein brillant improvisierender Akkordeonspieler, der den Balkan-Sound im Blut hat. Und ein großartiger Bassist, der sich in Symphonieorchestern wie in Jazzcombos oder Funkbands zu Hause fühlt. Das sind: Maurice Maurer Violine; Christoph König Violine, Viola; Jakob Kühnemann Kontrabass und Miroslav Nisic Akkordeon. Kompliment!
Die Jeunesse – Musikalische Jugend Österreichs ist ein führender Musikveranstalter des Landes. Das breit gefächerte Programm umfasst u. a. die Genres Klassik, Weltmusik, zeitgenössische Musik, Urban Jazz und avancierten Pop sowie ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm.


