7 Bücher zum Welttag des Buches 2025

Heute, am 23. April, zelebriert das Buch seinen Ehrentag. Und zwar seit 1995, denn da rief die UNESCO den “Welttag des Buches und des Urheberrechts“ ins Leben. Unsere Literatur-Redakteurinnen feiern mit und zeigen euch, was sie gerne so lesen.

Warum ist der 23. April Welttag des Buches?
Die Wahl des Datums ist symbolträchtig: Am 23. April 1616 verstarben sowohl William Shakespeare als auch Miguel de Cervantes, zwei bedeutende Autoren der Weltliteratur. Zudem ist dieser Tag in Katalonien als Fest des Heiligen Georg (Sant Jordi) bekannt, an dem traditionell Bücher und Rosen verschenkt werden.
Auch Österreich beteiligt sich am Welttag des Buches mit passenden Veranstaltungen in Buchhandlungen oder Bibliotheken rund um den 23. April.

„The Midnight Library“ („Die Mitternachtsbibliothek“) von Matt Haig

Von Carina Schramek

Ein wundervolles Buch, um über den Sinn des eigenen Lebens, die eigenen Ziele und Wünsche, wie auch über Vergangenes zu reflektieren. Ganz kurz zum Inhalt: Protagonistin Nora versucht sich nach absoluter Aussichtslosigkeit das Leben zu nehmen und landet an einem Ort zwischen Leben und Tod – in der sogenannten Mitternachtsbibliothek. Sie kann verschiedene Bücher auswählen, jedes davon beinhaltet ein Kapitel aus ihrem eigenen Leben. Sie kann dieses Kapitel „weiterleben“ und sehen, wie ihr Leben mit der damaligen Entscheidung ausgesehen hätte (Spoiler Alert: es werden ein paar Kapitel durchlebt). Ein Meisterwerk von Matt Haig, das berührt, zum Nachdenken anregt und helfen kann, alte Kapitel im Leben zu akzeptieren und/oder zu schließen. Ich habe es förmlich verschlungen, weil es so spannend war – absolute Herzensempfehlung!

Droemer TB, Taschenbuch 12,99,-

“Dschinns” von Fatma Aydemir

Von Celeste Ilkanaev

Ich habe “Dschinns” von Fatma Aydemir innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Die Geschichte hat mich sofort mitgerissen, vor allem aufgrund der vielfältigen Perspektiven, die mir eine tiefe Verbindung zu den verschiedenen Familienmitgliedern ermöglicht haben. Ich habe das Buch seither vielen Menschen empfohlen – auch jenen, die eigentlich nicht gerne lesen – und sie alle fanden es genauso beeindruckend. Zwei Jahre sind vergangen, seit ich “Dschinns” zum ersten Mal gelesen habe, und obwohl ich viele andere Migrationsgeschichten entdeckt habe, hat mich kein anderer Roman so sehr berührt wie dieser. Die Authentizität, die Schönheit der Sprache, das Wechselbad aus Lachen, Weinen und Wut – es ist ein wahres Gefühlskarussell. Für mich ist dieses Buch ein absoluter Must-Read für alle, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. 

Hanser, Hardcover 24,-

“Der Trafikant” von Robert Seethaler

Von Theresa-Marie Stütz

2016 habe ich begonnen, Germanistik zu studieren. Das bedeutet nicht nur viel Literatur, sondern auch der Verlust meiner Freude am Lesen. Das Lesen von (hauptsächlich wissenschaftlicher) Literatur wurde zu einer Pflicht und war kein Genuss mehr für mich. Bis ich eine Vorlesung über österreichische Literatur besuchte – mit einer langen Liste an Pflichtlektüre. Aber: Unverhofft kommt oft. Auf der Liste stand Robert Seethalers “Der Trafikant”. Buch sowie Autor waren mir damals unbekannt. Als ich das Buch schließlich las, war ich begeistert. Seethalers Schreibstil ist unaufgeregt und klar. Die Geschichte über die Freundschaft von Franz Huchels und Sigmund Freuds berührte mich irgendwie. Und seitdem trage ich dieses Buch sehr tief in meinem Herzen. Denn es brachte mir die Freude am Lesen zurück.

Kein & Aber, Taschenbuch 14,40,-

„Emma” von Jane Austen

Von Maria Todorović

Ich habe eine ganz spezielle Bindung zu “Emma” von Jane Austen, weil es das erste wirklich schwere Buch war, das ich gelesen habe. Ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen: Mit 14 Jahren im Griechenland-Urlaub, Sand zwischen den Zehen und Salz in den Haaren.

Eine recht untypische Urlaubslektüre, aber sie hat mich geprägt wie kein anderes Buch. Emma erinnert mich an mich selbst: schlagfertig, loyal, etwas naiv. Wenn ich mich nach einer Prise Nostalgie sehne, dann lese ich einfach “Emma” und fühle mich wieder wie ein Teenager.  

Insel Verlag, Taschenbuch 12,-

“Mädchen, Frau etc.” von Bernadine Evaristo

Von Magdalena Sertl

Dieser Roman hat mich nachhaltig beeindruckt: Viele verschiedene Lebensgeschichten von schwarzen Frauen, die teilweise miteinander verstrickt sind und zu verschiedenen Zeitpunkten spielen. Dadurch ergibt sich ein weites Netz an diversen Geschichten, in denen die Figuren aber immer wieder mit denselben Themen konfrontiert werden: Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Klassismus.

Der Roman hat mich damals so gefesselt, ich habe jeder Person, die ich getroffen habe, davon erzählt. Vor allem für weiße Personen ist der Roman meiner Ansicht nach eine Pflichtlektüre.

Tropen Verlag, Hardcover 25,-

“Dune” von Frank Herbert

Von Manon Soukup

Wie viel Mythos steckt in Religion? Wie wenig braucht es, bis es Fanatismus wird? Wie wirkt sich jede Entscheidung über die Jahrhunderte aus? Frank Herbert hat sich in seinen sechs (!) Büchern der Dune-Reihe genau diese Fragen gestellt. Er schmeißt Elemente aus allen Weltreligionen zusammen und denkt die Geschichte der Menschheit weiter.

Das Ergebnis: Sechs Science Fiction-Romane, eine Zeitspanne von über 5.000 Jahren und die wohl größte und ehrlichste Gesellschaftskritik, die ich je gelesen habe. Große Empfehlung, insbesondere mit allem, was aktuell in der Welt passiert. (Auch, wenn es sich manchmal ein bisschen in die Länge zieht!)

Heyne TB, Taschenbuch 12,99,-

“I’m Glad My Mom Died” von Jennette McCurdy

Von Patricia Kornfeld

Zugegeben, ein Buch mit einem so provokanten Titel als Lieblingsbuch zu wählen, ist schon etwas krass. Außerdem lag nach dem Lesen meine von Sitcoms geprägte Jugend ein wenig in Trümmern. Dennoch: Ich mag “I’m Glad My Mom Died” gerade deswegen, weil es so aufrüttelt. 

Die Autorin und Regisseurin Jennette McCurdy – manchen wahrscheinlich als “Sam” aus “iCarly” bekannt – rechnet in diesem Buch mit ihrer Kindheit und an vorderster Stelle mit ihrer Mutter ab, die sie bereits im Alter von sechs Jahren in die Schauspielerei drängte, sie quälte sowie missbrauchte. Neben der toxischen Beziehung zu ihrer Mama werden auch Essstörungen oder der Alltag am Set von Nickelodeon zum Thema. Erst als ihre Mutter starb, fand Jennette McCurdy einen Weg in die Freiheit und begab sich auf die Suche nach ihrer wahren Identität.

Es war neben meiner Fanliebe für den damaligen Kinderstar vor allem der bissige Titel, der mich in der Buchhandlung ins Regal greifen ließ. Auch das quietschbunte Cover, auf dem Jennette den Leser*innen eine pinke Urne entgegenstreckt, hat mich irgendwie hypnotisiert. Nachhaltig geprägt und gefesselt hat mich der Inhalt, der mich – ungeschönt, schockierend und schwarzhumorig aus ihrer eigenen Perspektive erzählt – absolut in seinen Bann gezogen hat. Aus der Hand legte ich das Buch erst, als ich die allerletzte Seite gelesen habe.

Simon & Schuster, Hardcover 35,40,-

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