XMAS-Countdown: Der knisternde Adventskalender! ** Teil 2

It’s official: Der Dezember ist da und mit ihm die Vorweihnachtszeit! Und weil wir in der Redaktion alle riesige Weihnachtsfans sind, haben wir einen knisternden Adventskalender für euch zusammengestellt. Euch erwarten Serientipps, Kabarett-Empfehlungen, Lieblingsbücher und noch viel mehr – als Countdown zu Weihnachten oder einfach zum Runterkommen vom Alltagsstress.

Tür 8: Ästhetische Fotobücher mit Inhalt

Von Patricia Kornfeld

Groß, größer, Coffee Table Books! Ich liebe die großformatigen Bildbände. Hier kommen meine absoluten Favoriten.

Barbiecore!

Alles über die Barbie, die bekannteste Puppe der Welt. Und ein echter Eyecatcher im Regal!

Barbie. Die Ikone, Massimiliano Capella, teNeues Verlag GmbH 2024, 240 Seiten, 52,95€

Vintageliebe

Die Vintage-Fashion-Bibel meines Vertrauens.

Alles über Vintage Mode, Nicky Albrechtsen, Prestel Verlag 2014, 432 Seiten (nur gebraucht erhältlich)

Die wilden 70er

Futuristische Einrichtung und schräge Wohntrends: Damit ist dieses Buch randvoll.

Decorative Art 70s, A source book edited by Charlotte & Peter Fiell, Taschen, 576 Seiten, 30€

Das duftet!

Wie funktioniert unser Geruchsinn und wie entstehen Parfums? Informativ und dekorativ erklärt.

Parfum: Alles über die Welt der Düfte, Collectif Nez, Jeanne Doré, Prestel Verlag 2021, 208 Seiten, 32€

Mehr ist eben doch mehr

Inspirierend für alle, die weder bei Büchern noch bei der Einrichtung minimalistisch sind.

More is More, Claire Bingham, teNeues Verlag GmbH 2019, 192 Seiten, 19,90€

Tür 9: Ein Film, den ich bereits 150-Mal gesehen habe

Von Maria Todorović

Die fabelhafte Welt der Amélie ist für mich ein Film, zu dem ich immer wieder zurückkomme. Ich habe ihn das erste Mal mit 13 Jahren gesehen, weil wir in der Schule die Titelmelodie gehört haben und meine Musiklehrerin meinte, wir sollen uns unbedingt den Film ansehen. 

Ich war nie schüchtern. Aber ich hatte, und habe bis heute, manchmal Angst, die Hauptfigur meines eigenen Lebens zu sein. Dieses Gefühl, lieber im Hintergrund zu bleiben, lieber alles zu beobachten als selbst den ersten Schritt zu machen. Genau das macht Amélie auch. Nicht aus Unsicherheit, sondern aus dieser sehr speziellen Angst, etwas zu wollen und dann sichtbar zu sein.

Hauptfigur des eigenen Lebens sein

Als Teenager habe ich den Film einfach geliebt, weil er sich warm und seltsam vertraut angefühlt hat. Heute sehe ich ihn mit viel mehr Abstand, und mir fällt auf, dass der Film eigentlich gar nicht so „quirky“ ist, wie viele ihn in Erinnerung haben. Er zeigt ziemlich direkt, wie schwer es ist, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen – und wie leicht man sich in Tagträumen, kleinen Ritualen und Ausweichbewegungen versteckt.

Veränderung muss nicht groß sein

Wenn ich den Film heute schaue, beruhigt er mich immer noch. Vielleicht, weil er mir zeigt, dass Veränderung nichts Großes sein muss. Dass es reicht, einen kleinen Schritt zu gehen, auch wenn man davor Angst hat. Und dass man trotzdem eine Hauptfigur sein kann, selbst wenn man nicht ständig im Rampenlicht steht. Für mich ist Amélie deshalb nicht einfach Nostalgie, sondern eine Art Erinnerung daran, dass ich mich schon einmal aus solchen Phasen herausmanövriert habe und dass ich das wieder kann.

Tür 10: 3 kurze Bücher für kurze Aufmerksamkeitsspannen

Von Paulina Kolm

Wenn das Wetter besonders grausig ist, denkt ihr euch vielleicht auch: “Ein Buch lesen, das wär’s jetzt”. Bestimmt kennt ihr das Gefühl, irgendwie eine Leseflaute zu haben. Ihr lest zwar gerne, macht es dann aber doch nicht und gleitet stattdessen in einen endlosen TikTok-Strudel. Ich habe drei Buch-Tipps um die 200 Seiten herausgesucht, die euch wieder zum Lesen inspirieren.

Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand anderes von Giulia Becker

Dieses Buch habe ich innerhalb eines Tages gelesen. Vom Titel her klingt das zwar nicht sehr Advent-mäßig, es geht aber eh nicht um den Sommerurlaub.

Kurzgeschichten erzählen von einer Person, die wirklich völlig unhinged ist. Wenn ihr also glaubt, ihr habt euer Leben nicht auf der Reihe, fühlt ihr euch nach dem Lesen sicher besser.

Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand anderes, Giulia Becker, Rowohlt 2024, 224 Seiten, 23,50€

Nichts in den Pflanzen von Nora Haddada

Es ist wie ein Autounfall, man kann einfach nicht wegsehen. Zugegeben, dieses Buch hat ganze 240 Seiten, aber es ist ein so wilder Ritt, dass euch das gar nicht auffallen wird.  

Eine junge Drehbuchautorin schiebt das Schreiben so lange hinaus, bis ihr Leben völlig aus den Fugen gerät. Den nötigen Kick zum Schreiben kriegt sie, indem sie ihren Freund foltert. Nebenher lästert sie noch über die Verlagsbranche, und die Bobo-Szene Berlins kriegt auch ordentlich was ab. 

Sie ist ein fürchterlicher Mensch, aber eine super Romanfigur. Ich habe eine parasoziale Beziehung zu ihr und denke oft an sie. Ganz großer Lesespaß.

Nichts in den Pflanzen, Nora Haddada, Ecco Verlag 2023, 240 Seiten, 25,50€

Die Infantin trägt den Scheitel links von Helena Adler

Wer vom Dorf kommt, wird sich in dieser Heimat-Misere wiedererkennen. Ein chaotisches Kind erzählt in Szenen vom Leben am Bauernhof. Einmal fackelt es den besagten Bauernhof sogar ab. 

Es geht um sturköpfige Rebellion gegen das Heranwachsen, die Familie und die Regeln der Welt. Etwas herausfordernde Lektüre, die sich lohnt. Inspiriert vielleicht, selber wieder mal was zu schreiben.

Die Infantin trägt den Scheitel links, Helena Adler, btb 2022, 192 Seiten, 13€

Tür 11: Man sieht nur mit dem Herzen gut

Von Mathias Ziegler

Vor mehr als zehn Jahren hat die Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Rita Luksch das Ensemble 21 gegründet. Das Ziel des Theaterprojekts ist seither möglichst niederschwellige Kulturvermittlung in der Off-Theater-Szene. Und so gastiert das Ensemble 21, das auch regelmäßig Schul-Workshops im Wiener Sonnwendviertel durchführt, von9. bis 23. Dezember im kleinen Theater Arche (1060 Wien; Münzwardeingasse 2a). 

Auf dem Programm steht eine Produktion, die Rita Luksch gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Grammy-Preisträger Georg O. Luksch, und ihrer Tochter Amélie Sophie Persché bereits 2019 auf die Bühne gebracht hat: “Der kleine Prinz” von Antoine de Saint-Exupéry. 

“Zeichne mir ein Schaf…”

Wer es damals nicht gesehen hat, der kann jetzt eintauchen in die magische Welt dieser kindlich-naiven, gleichzeitig altklugen und dann auch wieder unverständigen, aber doch höchst philosophischen Figur. Diese begegnet dem namenlosen Erzähler nach einer Notlandung in der Sahara und bittet ihn: “Zeichne mir ein Schaf . . .” 

Was folgt, ist Weltliteratur, die seit der Ersterscheinung 1943 unzählige Male adaptiert wurde. Familie Luksch bringt sie mit sphärischer Musik in einer Inszenierung voller starker Weiblichkeit gekonnt ins Heute. Und wer dabei die Augen schließt, wird feststellen, dass der kleine Prinz recht hat: “Man sieht nur mit dem Herzen gut.” Nicht versäumen!

Tür 12: Das liegt auf meinem TBR-Stapel

Von Patricia Kornfeld

Manchmal wünsche ich mir doppelt so lange Tage, damit ich mehr lesen kann. Diese Bücher sind die nächsten auf meiner Leseliste.

1. Männer, KI und die „perfekte Roboterfrau“. Das klingt so schrecklich, dass ich es lesen muss!

Hotel Love, Petra Piuk, Leykam 2025, 240 Seiten, 25,50€

    2. Drei Frauen, die Mütter sind oder werden und denen die richtigen Worte fehlen.

    Dem Mond geht es gut, Paulina Czienskowski, Blumenbar 2025, 192 Seiten, 23,50€

    3. Wie reden Männer über Sexismus, Gendern und Frauenquoten, wenn sie unter sich sind?

    Wenn die letzte Frau den Raum verlässt, Vincent-Immanuel Herr, Martin Speer, Ullstein 2025, 208 Seiten, 20,60€

    4. Legendäre Autorin mit eigenwilligem Stil.

    (Gebraucht gekauft)

    5. Eine Verlagsangestellte verliebt sich in einen preisgekrönten Autor. Die Affäre ist aber alles andere als ein Bilderbuch.

    Bittersüss, Hattie Williams, Aus dem Englischen von Hanna Hesse, Ullstein 2025, 432 Seiten, 24,70€

    6. Eine Tochter erinnert sich an ihre Mutter und versucht, sie zu entschlüsseln.

    Muttermale, Dagmar Leupold, Jung und Jung 2025, 176 Seiten, 25€

    7. Ein Essay, der romantischer Liebe auf den Zahn fühlt und darüber nachdenkt, was Liebe alles bedeuten kann.

    Entromantisiert euch!, Beatrice Frasl, Haymon Verlag 2025, 280 Seiten, 25,50€

    8. Chronisch krank und bis über beide Ohren verliebt: Ein Roman über Long Covid und Queerness.

    Muskeln aus Plastik, Selma Kay Matter, Hanser Berlin 2024, 240 Seiten, 24,50€

    9. Das Roman-Debüt der Meme-Künstlerin “Sveamaus”.

    Image, Svea Mausolf, Gutkind Verlag 2025, 256 Seiten, 23,50€

    Tür 13: 4 Historical Romance Bücher, die genauso wärmen wie ein Punsch

    Von Maria Todorović

    Emma – Jane Austen

    In „Emma“ geht es um eine junge Frau, die überzeugt ist, für alle anderen den perfekten Matchmaker spielen zu müssen und dabei übersieht, was direkt vor ihr liegt.

    Ich mag das Buch vor allem wegen der Beziehung zwischen Emma und Knightley. Ihre Freundschaft hat eine richtige Intimität, die langsam, ruhig und sehr natürlich in etwas Tieferes übergeht.

    Outlander (Band 1) – Diana Gabaldon

    Claire wird aus dem Jahr 1945 ins 18. Jahrhundert nach Schottland geschleudert und landet mitten in einer komplett anderen Welt und in einer Beziehung zu Jamie, die sehr intensiv und emotional ist.

    Outlander ist einfach eine richtig passionierte Romance, in die man total reinfällt. Die Geschichte packt einfach.

    Sense and Sensibility – Jane Austen

    Der Roman begleitet die Schwestern Elinor und Marianne, die auf zwei sehr unterschiedliche Arten lieben: Elinor kontrolliert und bedacht, Marianne offen und emotional.

    Ich mag daran, wie Austen zeigt, dass Vernunft und Gefühl kein Widerspruch sein müssen und dass beide Formen von Liebe ihre Berechtigung haben. Es ist ein ruhiger, sehr stimmiger Roman, der trotzdem viel über Beziehungen und Erwartungen erzählt.

    Jane Eyre – Charlotte Brontë

    Jane Eyre ist für mich eines meiner absoluten Lieblingsbücher, auch wenn es eigentlich gar nicht in das typische Historical-Romance-Schema fällt. Die Geschichte folgt Jane, die als Waise bei ihrer herzlosen Tante aufwächst, später als Gouvernante nach Thornfield Hall kommt und dort auf den verschlossenen Mr. Rochester trifft.

    Rochester ist dabei kein klassischer „romantischer Held“, sondern dunkel, kompliziert und voller Widersprüche. Jane begegnet ihm auf Augenhöhe, was für ihre Zeit absolut untypisch war, und genau daraus entsteht diese besondere, fast elektrische Spannung zwischen ihnen.

    Was ich an dem Buch besonders mag, ist die ganze Gothic-Stimmung: Dieses leicht Unheimliche, die Geheimnisse, die Atmosphäre im Haus und das Gefühl, dass nicht alles so ist, wie es wirkt. Diese Mischung aus Romance, Spannung und düsteren Unterton macht Jane Eyrefür mich so einzigartig.

    Tür 14: Horrorfilme für jede Saison

    Von Patricia Kornfeld

    Braucht ihr ein wenig Pause von Kevin, Scrooge und dem Winter Wonderland? Hier kommen fünf Filme, um sich so richtig zu gruseln.

    It follows

    Im Fokus steht Protagonistin Jay, die nach dem Sex mit Hugh von einem übernatürlichen Wesen verfolgt wird. Nicht schnell, aber kontinuierlich nähert es sich seinem Ziel.

    Super bedrohlich! Das Wesen kann nämlich menschliche Gestalten annehmen und ist für andere unsichtbar. Mit allen Mitteln versucht Jay, es loszuwerden.

    House of wax

    Eine Gruppe von Student*innen hat eine Autopanne und landet in einer seltsamen Stadt. Sie wirkt bewohnt, aber ist sie das wirklich? Und was steckt hinter dem Wachsfigurenkabinett, in dem alle Figuren so lebendig wirken?

    Einer meiner absoluten Lieblings-Horrorfilme, vor allem, weil er so schön trashig ist. Und weil Paris Hilton mitspielt.

    Hereditary

    Dieser Film war die größte Überraschung für mich. Es geht um Familie Graham – Mutter Annie, Vater Steve und die Kinder Peter und Charlie – die am Waldrand leben. Als ihre Großmutter stirbt, wird der Alltag zunehmend unheimlicher…

    Eine einmalige Kameraführung, schockierende Momente fernab von klassischen Jumpscares und eine Handlung, die man nicht so schnell entschlüsseln kann: unbedingt ansehen!

    The Descent

    Sechs Freundinnen unternehmen eine Höhlentour. Und dabei kommt es, wie es kommen muss: Sie verlieren die Orientierung und merken irgendwann, dass sie da unten nicht alleine sind.

    Wer Platzangst hat, sollte diesen Film vielleicht eher nicht sehen. Super unheimlich und sorgt auch noch Tage später für ein beklemmendes Gefühl.

    Barbarian

    Tess erreicht ihr gebuchtes AirBnb mitten in der Nacht. Allerdings wurde es doppelt verbucht und sie stößt auf Keith, der es sich bereits darin gemütlich gemacht hat. Sie beschließen, sich die Unterkunft für eine Nacht zu teilen.

    “Barbarian” schafft es, auf eine falsche Fährte zu locken. Denn die Gefahr geht nicht vom männlichen Mitbewohner aus, sondern lauert woanders. Alleine zu verreisen wird danach auf jeden Fall zum Nervenkitzel.

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