Sport vor Ort: Wo Spontanität auf Talent trifft

Zwei Teams – Rot und Grün – haben in verschiedenen kreativen Runden gezeigt, was spontanes Theater zu bieten hat: Wir waren bei “Wiens legendärster Impro-Comedy-Show“ und das Publikum war von Anfang an begeistert!

Die Aufwärmphase – Ein kleiner Dämpfer zum Start

Die Show begann mit einer ausgedehnten Aufwärmphase für’s Publikum. Klatschen, Pfeifen und Trampeln waren angesagt – für uns etwas zu viel des Guten. Besonders die Aufforderung, den Vordermann oder die Vorderfrau an Schultern und Rücken zu massieren, kam nicht bei allen gut an. In Zeiten, wo persönliche Grenzen wichtiger denn je sind, hätte dieser Teil übersprungen werden können.

Emotionen im Wechsel – Die ersten Spielrunden

Nach dem Warm-up ging’s mit dem Impro-Battle los, und zwar mit der ersten Runde. Das grüne Team hat das Alphabet-Spiel gespielt. Dabei improvisierten die Spieler eine Szene, t, in der der erste Satz mit A anfängt, der zweite mit B, der dritte mit C und so weiter, einmal durch das ganze Alphabet. Wer einen Fehler macht, muss mit dem nächsten Spieler in der Reihe wechseln.

Team Rot musste in der zweiten Runde Szenen mit vom Publikum vorgegebenen Emotionen spielen, die während des Spiels immer wieder gewechselt wurden. Das Publikum hat ein Thema rund um Strand und Urlaub in den Raum geworfen und die Spieler haben dann losgelegt, mal wütend, mal verliebt, mal verzweifelt – je nachdem, was das Publikum beim “Freeze” eingeworfen hat.

In der dritten Runde wurde mit den Kommandos „Switch“ und „Change“ nochmal ordentlich Schwung rein gebracht. Bei „Switch“ haben die beiden aktiven Spieler ihre Rollen gewechselt und bei „Change“ sind Spieler von außen ins Geschehen gekommen. So ist eine fließende, etwa dreiminütige Szene entstanden, die das Publikum mit Punkten bewertet hat.

Sport vor Ort – die Crew (c) © Nela Pichl

Musikalische Höhepunkte, kreative Stilwechsel & das große Finale

In der vierten Runde kam dann Musik ins Spiel. Das Publikum sollte einen Gegenstand nennen, den sie noch von ihren Ex-Beziehungen besitzen. Sie entschieden sich für ein Band-T-Shirt im Stil von Mittelalter-Folk-Rock. Die Spieler haben dann spontan Lieder zum Thema improvisiert – das war echt der Hammer!Nach der Pause kam eine besonders kreative Runde: Eine Szene, in der sich zwei Personen im Yoga-Studio kennenlernen, wurde in verschiedenen Stilen wiederholt.

  • Als normale Begegnung
  • Als französischer Film aus den 50er Jahren
  • Im literarischen Stil von Elfriede Jelinek

Den krönenden Abschluss bildete ein improvisiertes Musical mit dem Titel „Die schöne Hexe”. In dieses mussten die Wörter „Architekt” und „Sonnencreme” eingebaut werden. Obwohl die Begriffe „Hase” und „Frosch” vom Spielleiter abgelehnt wurden, schafften es die kreativen Köpfe, sie dennoch geschickt in ihre Darbietung einzuflechten.

Das Publikumsvoting und seine Tücken

Am Ende gewann das rote Team knapp gegen Grün. Interessant war die Dynamik beim Publikumsvoting: Es gab ab der Pause ein Gewinnspiel für Tickets zur nächsten Show, bei dem man das Siegerteam tippen musste. Dies führte allerdings dazu, dass viele nicht mehr nach Qualität abstimmten, sondern danach, welches Team sie für ihr Gewinnspiel ausgewählt hatten – eine kleine Schwachstelle im sonst durchdachten Konzept.

Die Besonderheit von Import-Theater

Was an diesem Abend wirklich beeindruckte: Die Fähigkeit der Spieler, ohne jegliche Vorbereitung perfekt aufeinander einzugehen. Sie wussten nie, was die anderen sagen oder tun würden, mussten aber trotzdem ein stimmiges Gesamtbild erschaffen. Manchmal sahen sie nicht einmal, was im Hintergrund passierte, und mussten dennoch angemessen reagieren.

Die Impro-Show am 18. Mai war ein rundum gelungenes Kulturerlebnis, das zeigte, wie aus Spontanität und Kreativität etwas Magisches entstehen kann. Die Atmosphäre war locker, die Lacher saßen, und die Zeit verging wie im Flug. Für alle, die Lust auf ein unterhaltsames Theatererlebnis jenseits klassischer Inszenierungen haben, ist diese Art von Improvisationstheater definitiv einen Besuch wert. 

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