La Traviata – Oper Graz ** mitreißend, kurzweilig & sehenswert

La Traviata“, was so viel wie „Die vom Wege Abgekommene“ bedeutet, klingt auf Italienisch eher romantisch als dramatisch. Die Geschichte ist eine rührende Liebesgeschichte mit dramatischem Ende – ein „Romeo und Julia“ in Paris: Ihre Liebe darf nicht sein…

Zugegeben – es ist nicht meine erste „Traviata“, aber die erste, die ich so reduziert auf der Bühne erlebt habe. Ein Sessel, Bücher und viele rote Vorhänge – das war’s mit dem Bühnenbild in der Oper Graz.

La Traviata (c) Oper Graz_Werner Kmetitsch

Worum geht’s eigentlich?

Violetta Valery, Mittelpunkt der Pariser Partyszene ist unheilbar krank. Auf einer Feier trifft sie den etwas schüchternen Alfredo. Zwischen den beiden knistert es sofort – wobei ich gestehen muss, dass Alfredos Rolle als Nerd in der Partyszene auf mich etwas seltsam wirkte.

Die verliebte, kranke Violetta schöpft Hoffnung auf einen Neuanfang, lässt ihr früheres Leben hinter sich und zieht mit Alfredo aufs Land. Aber ihr Glück währt nicht lange, denn Alfredos Vater lehnt diese „nicht standesgemäße“ Beziehung ab. Violetta gibt seinem Drängen nach und verlässt Alfredo, um seine Familienehre zu wahren. Zornig und tief verletzt verlässt Alfredo Paris. Violettas Zustand verschlechtert sich daraufhin schnell. Viel zu spät erkennt Alfredo den wahren Grund für ihr Opfer und kehrt zu ihr zurück. Doch er kommt gerade noch rechtzeitig, um gemeinsam mit dem Vater Abschied von der sterbenden Violetta zu nehmen.

La Traviata (c) Oper Graz_Werner Kmetitsch

Und die Aufführung? Einfach großartig & sehenswert!

Durch die schlichte Inszenierung entfaltete sich die Dramatik der Oper umso intensiver. Eine bekannte Melodie folgt der nächsten, das Ensemble brilliert gesanglich und schauspielerisch – und so wurde dieser Abend zu einem kurzweiligen, mitreißenden und tief berührenden Erlebnis.

Absolut sehenswert, selbst für Opernneulinge!

Aus Wien in die Oper Graz?

Das zweitgrößte Opernhaus Österreichs ist ein Haus wie im Märchen: prunkvoll, roter Plüsch wohin man schaut, Marmor, Stuck und Deckenmalereien, Gold und Samt  und, auch das ist besonders, ein leistbares Pausenbuffet mit echt guten Brötchen!

Good to know: Eine Eintrittskarte für die Bühnen Graz – dazu gehört auch die Oper – gilt 3 Stunden vor der Vorstellung und 7 Stunden danach als Fahrschein für alle Öffis in der gesamten Steiermark.

La Traviata (c) Oper Graz_Werner Kmetitsch

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